Am Sonntag, den 12. September 2010 zeigen wir im Rahmen des Tags des offenen Denkmals den Örlinger Turm der Öffentlichkeit. Zwischen 13.00 Uhr und 17.00 Uhr finden durchgehend Führungen statt. Man findet den Turm beim Örlinger-Tal-Weg etwa 200 Meter nach dem Tierheim.

.

Der Örlinger Turm mit der Werksnummer XXXVIII ist ein freistehender Geschützturm an der Stuttgarter Bahnlinie. Unter den Außenwerken der Ulmer Bundesfestung nimmt er eine Sonderstellung ein. Einige nur hier vorhandene Einrichtungen wie zum Beispiel die Senkscharten (Maschikuli) und viel original erhaltene Substanz machen den Örlinger Turm für die Denkmalpflege außerordentlich interessant. Problematisch ist momentan der Pflegezustand: der bis 1961 als Jugendherberge und danach viele Jahre als Gastarbeiterwohnung genutzte Turm hat allerlei Anbauten und Einbauten. Diese keineswegs denkmalgerechten Veränderungen sind inzwischen derart marode, dass sie entfernt werden müssen, um das Bauwerk wieder zur Geltung zu bringen und erlebbar zu machen.

Genau darum kümmert sich seit Mai 2010 der Förderkreis in ehrenamtlicher Arbeit. Ziel ist wie immer, die Verwahrlosung aufzuhalten und die originale Substanz zu sichern. Dazu gehört natürlich auch das Reinigen der teils zugewachsenen und von Satellitenschüsseln entstellten Fassade, aber auch das Abbrechen der einsturzgefährdeten Schuppen und Anbauten ringsum. Wir haben dazu schon über 400 Arbeitsstunden geleistet und mehr als 50 Kubikmeter Müll und Bauschutt auf eigene Kosten entsorgt. Warum wir das zusätzlich zu unseren anderen Baustellen jetzt auch noch machen? Weil der Turm uns einfach dringend nötig hat. Hier können wir mit unserer Arbeit wie schon oft eine zwar punktuelle, aber deutliche Verbesserung am Gesamtzustand der Bundesfestung erreichen.

Wer sich über die vorletzte Arbeitsaktion am Turm informieren will, kann diesen Film ansehen.