Da staunten die Spaziergänger nicht schlecht, die hier sonst nahezu ungestört mit ihrem Hund Gassi gehen. Mehrere hundert Schaulustige, aber auch die dem Anlass entsprechende Prominenz hatten sich am Fuße der Wilhelmsburg versammelt, um gemeinsam den neu geschaffenen Festungsweg rund um die Hauptumwallung der Bundesfestung zu eröffnen. Neben den Oberbürgermeistern der beiden Donaustädte, Ivo Gönner und Gerold Noerenberg, waren auch dessen Vorgängerin und heutige bayerische Justizministerin Beate Merk sowie die baden-württembergische Sozialministerin Monika Stolz gekommen, um den eigentlichen Auftakt des Jubiläums '150 Jahre Bundesfestung' mit zu feiern.
Die Bundeswehr wurde durch den Standortältesten, Generalmajor Rainer Fiegle, repräsentiert und der "ehemalige Feind" war in Form des französischen Generalkonsuls Christian Dumont anwesend, der in seiner Rede vor allem die Rolle der deutsch-französischen Freundschaft als Kern der europäischen Vereinigung betonte.
Diese Freundschaft wurde auch beim abendlichen Konzert im Hof der Wilhelmsburg untermauert (s. Bild), bei dem das Orchestre Franck Tortiller (Orchestre National de Jazz 2005/2008) und dem Philharmonischen Orchester der Stadt Ulm gemeinsam unter dem Titel 'Opérettes!' auftraten und somit nicht nur zwei Musikstile miteinander verbanden, sondern auch zwei Völker.
Für die Besucher war zwischen den beiden Veranstaltungen genug Zeit, die Wilhemsburg als größtes Einzelwerk der Festung, eingehend kennen zu lernen. Hierfür eignet sich vor allem der neue Präsentationsraum des Förderkreises im Kehlturm der Burg. Auf Zeichnungen, Plänen und Bildern lassen sich die riesigen Dimensionen des Gesamtensembles erahnen, vom dem zumindest die Hauptumwallung künftig entlang des 12,5 Kilometer langen Festungsweges erlebt werden kann.
